Geschichte und Entwicklung der Perlen - Perlenparadies

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Geschichte und Entwicklung der Perlen

Schon vor sehr langer Zeit haben Perlen einen wichtigen Platz in der Weltgeschichte gefunden.
So sind sie schon im alten Griechenland, in der Bibel oder im Talmud erwähnt, man findet diverse sehr alte Abbildungen in der Kunst und es beschäftigten sich verschiedenste Naturvölker mit ihnen.
Denn sie galten, neben ihrem Wert als Zahlungsmittel, als der Ausdruck der Vollkommenheit und Macht.

So zierten sie früher und auch noch heute manch gekröntes Haupt, veranschaulichten den grossen Reichtum einiger Herrscher und brachten mit dem besonderen Glanz des natürlichen Materials besonders Frauen zum schwärmen.

Die wohl ältesten Perlen fand man bei Grabungen in Persien, man schätzt das Alter der gefundenen Stücke auf gut 2500 Jahr ein. Man nimmt aber an, dass schon im frühen 4. Jahrtausend vor Christus die Perlenbänke in Roten Meer und am persischen Golf bekannt waren, sie aber erst mit den seefahrenden und handelnden Phönizier richtig bekannt wurden und die Perlen so auch ihren Weg in die wohlhabende, regierende Gesellschaft fanden. Es war lange Zeit nur den Adligen Leuten erlaubt Perlen zu besitzen und zu tragen.
Dies vor allem in den orientalischen Ländern und Gebieten, wo sie auch heute noch einen grossen Teil des elitären Familienbesitzes ausmachen können, gehütet und innerhalb der Familie weitervererbt werden.

Naturperlen waren bis etwa 1912 die einzige Möglichkeit echte Perlen zu besitzen, was sich aber mit der genialen Erfindung der Zuchtperle von K. Mikimoto änderte.
Der Japaner entdeckte es nach langen Forschungen auf diesem Gebiet die Möglichkeit, Perlen zu züchten. So machte er zunächt die runde Salzwasserperle Akoya der grossen Menge zugänglich und erschwinglich, als Alternative zu den gängigen Imitaten.

Perlimitationen gab es in verschiedenen Qualitäten schon lange Zeit vorher, zu erwähnen sind hier zum Beispiel die Fischperlen, bei denen man den Lüster mit einer Lösung von Fischschuppen zu imitieren versuchte, mit welchem man Glas- oder Muschelkugeln überzog.

Die Halbperle Mabe wurde auch bereits vor dieser Zeit gezüchtet, sie gilt als Vorläufer der heutigen Perlenzucht und erfreut sich immer noch einer grossen Beliebtheit bei Schmuckproduzenten.

In der heutigen Zeit kennen wir alle Kunstperlen wie die Majorcaperle, Wachsperle oder in neuster Zeit immer öfters anzutreffen, die Muschelkernperle. Die Qualität dieser Schmuckperlen ist sehr unterschiedlich und bestimmt so, wie bei Perlen, den Marktwert, der von einigen Rappen bis mehreren Franken reichen kann. Auch da gilt Perle ist nicht gleich Perle!
Man kann schnell lernen bei genauem Betrachten die Qualitätsunterschiede sehen und so festzustellen, ob eine Kunst- oder Zuchtperle vor einem liegt.

Bei meinen Schmuckkursen ist dieses Erkennen zu lernen ein Bestandteil der kurzen Minimalausbildung, die ich allen Interessierten mitgeben möchte.

Gemmologen ( Fachleute für Schmuck- und Edelsteine) sprechen grundsätzlich nie von echten Perlen, sondern immer nur von Schmuckperlen, Zuchtperlen oder Perlen. Unter dem Begriff Perlen stehen einzig die Naturperlen.
Der Laie ist sich aber seit langem gewohnt von echten Zuchtperlen zu sprechen und darunter die Schmuck- und Zuchtperle zu verstehen. Das kann leider immer wieder zu Verständnisproblemen oder unliebsamen Erkenntnissen bei der Beurteilung durch den Fachmann führen. Zucht- oder Naturperlen, das kann auch vom Gemmologen nur nach einer aufwendigen Begutachtung, gesichert durch Röntgenbilder, festgelegt werden.
Der Einfachheit halber spreche ich im allgemeinen von Zuchtperlen, da ich Schmuckperlen in meinem Atelier nicht brauche und Naturperlen fast nicht mehr erhältlich, resp. erschwinglich sind.
In meiner privaten Schmuckkollektion befindet sich daher auch nur eine einzige, gemmologisch gesicherte Naturperle!

Der Perlenmarkt hat sich in den letzten 25 Jahren stark verändert und dabei Höhen und Tiefen durchgemacht.
So kann ein Tahiticollier ( Südseezuchtperlen) vor 30 Jahren für 300 000 Dollar gekauft, heute nur noch knapp die Hälfte Wert sein. Auch hier bestimmt Angebot und Nachfrage den Preis, dazu wird dieser in einem komplizierten und verschwiegenem Verfahren von der Perlenlobby geschickt gesteuert und gehandelt.
Offensichtlich ist aber der enorme Zuwachs an verschiedenen Zuchtperlenarten, Farben und Formen. Besonders durch den grossen Anteil von chinesischen Süsswasserperlen hat sich die Perlenindustrie einen guten Platz in der Modewelt gesichert. Passend zum jeweiligen Farbhit des Jahres ziehen die Farben der Perlen - oft leider- auch mit und so sind unter schreiend bunten Schichten die Wunder der Natur nicht mehr ersichtlich und können qualitativ schlechte Perlen aufgepeppt werden und den Markt überschwemmen.
Dazu kommen die neuen, fast ausschliesslich chinesischen, Süsswasserzüchtungen mit Kern, welche es den Herstellern ermöglichen nahezu perfekt runde und sehr grosse Exemplare zu züchten, bei denen die Unterscheidung zu Salzwasserperlen nur dem Fachmann möglich ist. So sind Perlendurchmesser ab 13mm nicht merh wie vor Jahren eine Seltenheit, sondern erschwingliche Realität.

Fakt ist aber, dass hinter all diesen Erzeugnissen immer noch die Arbeit um und mit dem Muscheltier steht, dass viel Zeit und Aufwand nötig ist, um die perfekte Zuchtperle zu erhalten.
Schlussendlich eben doch: ein Naturprodukt!

 
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